Neue Ehrenamtliche gewinnen
Vielen fällt es, gerade in der aktuellen Situation, zunehmend schwerer in Ihrem Umfeld Unterstützerinnen und Unterstützer für die vielen Ehrenamtsprojekte zu finden.
Eine Möglichkeit, die sicherlich jeder bereits einmal gehört oder sogar in Betracht gezogen hat, ist das Ansprechen neuer Ehrenamtlicher online über das Internet. Zunehmend mehr Menschen nutzen das Internet privat oder beruflich um sich zu informieren und eben auch um sich über ein soziales Engagement zu erkundigen.
CKD trifft einen Nerv
Ehrenamtliche über das Internet zu finden und zu begeistern ist jedoch leichter gesagt als getan. Die neue Lernmodul-Reihe „Neue Ehrenamtliche auch online erreichen – aber wie?“ der Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD) trifft daher genau den Nerv vieler Engagierter. Bereits das Online-Auftakttreffen der fünfteiligen Lernmodulreihe Ende Januar fand innerhalb und außerhalb des CKD-Netzwerkes reges Interesse.
Brigitte Lutter, eine auf mehreren Ebenen engagierte CKD-Ehrenamtliche aus Paderborn, spricht vielen CKD-Ehrenamtlichen aus dem Herzen, wenn sie im ersten Lernvideo sagt: "Bisher war es immer so, dass wir neue Ehrenamtliche durch persönliche Ansprache bekommen haben. Die Gesellschaft hat sich verändert, und es ist total schwierig, auf diesem Weg noch Leute zu finden."
"Hier setzt die neue Lernmodulreihe an. Neue Ehrenamtliche trifft man inzwischen auch im Internet und nicht mehr nur auf dem Kirchplatz", verdeutlicht Dr. Lukas Hetzelein, Bundesgeschäftsführer der CKD. "Wir wollen mit den Lernmodulen unsere Ehrenamtlichen vor Ort dabei unterstützen, auf bisher ungewohnten Kanälen potentielle Mitstreiter*innen anzusprechen", so Dr. Hetzelein weiter.
5 Modulthemen geben Impulse
Unterstützt wurden der CKD bei der Entwicklung vom Berater Georg Staebner (Gründer von Helpteers), dem Förderprogramm "Die Verantwortlichen #digital", getragen von der Robert-Bosch-Stiftung und dem Bundesinnenministerium sowie dem "Kernteam digital" der Caritas-Konferenzen Deutschlands. Er erläutert die Idee hinter den fünf Lernmodulthemen:
Modul 1: Zielgruppen & digitale Kanäle,
Modul 2: Nicht bitten, bieten,
Modul 3: Konkrete, vielfältige, planbare Aufgaben anbieten,
Modul 4: Geschichten erzählen - Emotionen kommunizieren und der
Modul 5: Einladung Teil einer gemeinsamen Sache zu werden.
"Die fünf Module geben Impulse und helfen zu verstehen, auf was es im Digitalen für Ehrenamtsgruppen und -projekte ankommt, damit sie online eine Beziehung zu ihren anfangs noch unbekannten Interessierten im digitalen Raum aufbauen können. Am Anfang steht das Interesse für die Gruppe oder ein Thema. Wenn Gruppen ihr Tun in persönlichen Geschichten statt durch unpersönliche Fakten öffentlich machen, können sich Menschen, die über ein eigenes Engagement nachdenken, mehr und mehr damit vertraut machen. Erst online, dann ganz unverbindlich mit kleinen, konkreten Angeboten auch in der realen Welt", so Staebner.
Nicht bitten, bieten
Daher ist es entscheidend, zunächst das eigene Profil zu schärfen und klar zu kommunizieren. Denn Organisatoren eines sozialen Projektes bitten zum Teil allgemein um Mithilfe oder suchen mit einer Art Stellenausschreibung Menschen mit bestimmten Fähigkeiten langfristig für ein Tätigkeitsfeld. Sie suchen bildlich gesehen nach "der Nadel im Heuhaufen" oder nach einem "passenden Deckel auf einen vorhandenen Topf". Mit der Strategie "nicht bitten, bieten", die in Modul 2 vorgestellt wird, soll dagegen in erster Linie der Mehrwert für die potentiellen Freiwilligen in den Vordergrund gerückt werden.
Teil einer gemeinsamen Sache
Eine besondere Herausforderung der digitalen Ansprache ist die fehlende Nähe. Diesem Aspekt widmet sich insbesondere das Modul 4, in dem erklärt wird, wie man Fakten in ansprechende Geschichten verpackt. Auf diesem Weg kann dem/der Ehrenamtsanwärter*in die künftige Mitarbeit erfahrbar gemacht werden. Natürlich bedarf dies etwas Mühe, aber es lohnt sich. Er oder sie soll spüren: "Ich bin nicht jemand, der eine Lücke füllt und jetzt einen ehrenamtlichen Job übernehmen soll, sondern ich werde Teil einer Gemeinschaft und kann dabei etwas bewirken.“ Zusammen sind die fünf Lernmodule eine Hinführung, wie Ehrenamtliche auf digitalem Wege sicht- und erlebbar eingeladen werden, Teil einer gemeinsamen Sache zu werden.
Lernvideos kostenfrei abrufbar
Die Module sind nach Veröffentlichung für alle Interessierten jederzeit und kostenfrei auf der CKD-Webseite zugänglich. Der Kern der Lernmodule sind die jeweiligen Lernvideos. Berater Georg Staebner und Brigitte Lutter unterhalten sich darin zu dem jeweiligen Thema. Hier bekommen die Interessierten einen ersten Einblick in die Fragestellung. Mit den kurzen Begleittexten erhalten die Interessierten Hinweise und Impulse aus den jeweiligen Lernvideos. Manche Module enthalten noch zusätzlich herunterladbare Materialien oder Links zu weiteren Lernquellen.
Ulrich Böll, Bildungsreferent und Digital Verantwortlicher, weist auf die Kompaktheit der jeweiligen Module hin. "Wir wollen den Interessierten mit den fünf Lernmodulen einen übersichtlichen Ort bieten, als erster Anlaufpunkt und erste Orientierungshilfe zu diesem Thema, ohne viel Schnick-Schnack. Einen einfach zugänglichen Ort, den Sie auch mit anderen Engagierten gut teilen können, ohne diese mit Informationen zu erschlagen", so Böll zum Lernmodul-Konzept.
Weiter Informationen sowie Zugang zu den einzelnen Lernmodulen finden Sie unter https://www.ckd-netzwerk.de/veroeffentlichungen/presse/a089e8d3-1a18-4608-8ec4-408cd0640785-die-mutmacher-ckd-lernmodule-helfen-bei-ers