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Schulklasse entwickelte Box mit Botschaften für Psychiatrie-Patienten

Botschaften der Motivationsbox
Datum:
Veröffentlicht: 27.6.23
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Fach- und Berufsoberschule führte neues Projekt im Lernen durch Engagement durch

Eine Motivationsbox für Patienten des Klinikums am Michaelsberg hat die Sozialklasse 12 der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule in Bamberg entwickelt.

Sie ist das Ergebnis aus einem neuen spannenden Projekt nach dem Modell „Lernen durch Engagement“ (LdE). Die Klasse 12 mit der Lehrkraft Luisa Scheler hat dabei mit dem Vorstand des AK Psychiatrie zusammengearbeitet, mit dem die Schule schon einmal ein LdE-Projekt durchgeführt hat.

Gerade im Zuge der Corona-Pandemie haben sich viele junge Menschen und Jugendliche zurückgezogen und ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert. Einsamkeit ist derzeit das aktuelle Thema bei der bayerischen Gesundheitsvorsorge.

Die Schülerinnen und Schüler recherchierten zunächst über Einsamkeit. Danach entwickelten sie ihre Motivationsbox. Sie enthält Briefe mit persönlichen Vorstellungen, Erlebnissen und Botschaften der Jugendlichen. Diese Texte wollen den Patienten Anregungen geben und mit subjektiven Erfahrungen helfen, wenn es mal nicht so „rund“ läuft. Der AK Psychiatrie, der regelmäßige Kontakte zu den Patienten unterhält, hat die Motivationsbox in das Klinikum am Michelsberg gebracht. Die Idee mit der Box ist bei den Patientinnen und Patienten, so deren Rückmeldung, gut angekommen. Abschließend will die Schulklasse vielleicht auch ein Picknick für die Patienten organisieren.

„Ziel des Projektes ist es, Einsamkeit nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zu bekämpfen“, sagt Projektkoordinator David Klanke vom Freiwilligenzentrum CariThek. „Die Idee der Motivationsbox hatten die Schülerinnen und Schüler selbst. Wieder einmal zeigt sich: Selbstwirksamkeit ist das beste Mittel einer emanzipatorischen Pädagogik.“ Luisa Scheler möchte in ihrer Lehrerinnenausbildung die Form dieser pädagogischen

Kooperation festhalten und begleitet das Projekt mit einer Hausarbeit. Auch Ruth Silberhorn vom AK Psychiatrie zeigt sich angetan von der Form dieser Projekte: „Wir wollten direkt im Sommer bereits ein zweites LdE-Projekt anschließen. Toll, dass es jetzt geklappt hat.“

Seit März 2022 gibt es die Anlaufstelle für Bildung und Bürgerschaftliches Engagement in Bamberg und im Landkreis im Freiwilligenzentrum CariThek. Die Stelle wird aktuell finanziert durch den Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg selbst und das Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement in Bayern e.V. Sie koordiniert „Lernen durch Engagement“-Projekte in der Region.

„Lernen durch Engagement“ beschreibt ein Unterrichtsprinzip, bei dem Vereine und Initiativen einer Kommune direkt mit Schulklassen in Verbindung gebracht werden. Die Inhalte der Projekte entsprechen Themen aus dem Lehrplan der Schulen. Die praktischen Aufgaben setzen die Jugendlichen im Unterricht um.

Kontakt: David Klanke, Anlaufstelle für Bildung und Bürgerschaftliches Engagement in Stadt und Landkreis Bamberg, Projekt Service Learning – Lernen durch Engagement, Freiwilligenzentrum CariThek, Obere Königstraße 4a, 96052 Bamberg, Tel. 0951-86 04 146, E-Mail: servicelearning@caritas-bamberg.de